Mein Abitur habe ich im „fortgeschrittenen“ Alter von 28 Jahren abgelegt. Danach hatte ich den festen Willen, Psychologie zu studieren, wofür ich 2003 in Landau die Zulassung erlangte.
Während der Studienzeit bildete sich recht schnell mein Interesse an klinischer Psychologie und Psychotherapie heraus. Die Entscheidung, Psychotherapeutin zu werden, festigte sich durch Praktika in diversen psychotherapeutischen Fachkliniken.
Sowohl im Studium als auch in der therapeutischen Arbeit faszinieren mich immer wieder besonders die komplexen Zusammenhänge zwischen Körper und Psyche, und daher führte mein Interesse an Psychosomatik mich konsequenterweise zu einer mehrjährigen Berufstätigkeit in den Schnittstellen psychotherapeutischer Arbeit mit somatischer Medizin.
Nach meinem Psychiatriejahr im Rahmen der Weiterbildung zur Psychotherapeutin war ich mehrere Jahre in einem interdisziplinären Schlafzentrum tätig. Mein Schwerpunkt lag dabei in der Behandlung nicht-organischer Schlafstörungen, wie Einschlaf- und Durchschlafstörungen oder chronischer Müdigkeit. Hierbei wurde das komplizierte Zusammenspiel von körperlichen und psychischen Faktoren besonders deutlich: Stress, Anspannung, Ängste und Ärger wirken sich messbar auf unsere Schlaffähigkeit bzw. -qualität aus und können etwas anscheinend so kinderleichtes wie Einschlafen unmöglich machen.
Nach meiner intensiven Beschäftigung mit Schlaf und Schlafproblemen folgte eine psychoonkologische Weiterbildung und die Arbeit auf einer Krebsstation, wo ich Menschen durch ihre schwere Erkrankung begleiten durfte. Beeindruckt hat mich dabei wie Menschen mit schweren Schicksalsschlägen fertig werden, welche Kräfte sie dabei entfalten und wie wir mit dem unvermeidlichen Thema, unserer eigenen Endlichkeit, umgehen können. Die Erfahrungen bei dieser Arbeit haben mich manchmal an meine Grenzen gebracht und mir geholfen, die zwischenmenschlichen Begegnungen mit und in der Psychotherapie noch tiefer zu schätzen.
Nach meinen Erfahrungen in der Klinik mit körperlichen Erkrankungen zog es mich an die psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende in Karlsruhe/ Pforzheim und durfte hier junge Erwachsene bei ihrem Weg in ein selbstständiges Leben begleiten. Bei meiner Arbeit bemühe ich mich, immer wieder meinen Mitmenschen mit Achtsamkeit und dem so genannten „Anfängergeist“ zu begegnen.